Faissal Wardak

Wiesbadens Kulturmeile entwickeln, realisieren und stärken

Die Achse vom Kulturzentrum Schlachthof im Süden bis zum Ende der Wilhelmstraße am Kureck im Norden hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer stärker zu einer „Kulturmeile“ entwickelt. Der Schlachthof, die Murnau-Stiftung, das Landesmuseum, der Nassauische Kunstverein, der Bellevuesaal, das Literaturhaus Villa Clementine, das Hessische Staatstheater sind nur die bekanntesten Kulturinstitutionen auf diese Meile. Mit dem Museum Reinhard Ernst, dessen Eröffnung für den Herbst 2022 geplant ist, könnte diese Achse noch einmal entscheidend an Bedeutung und Strahlkraft gewinnen. Dafür müsste der Gedanke einer Kulturmeile konzeptionell jedoch ausgebaut und durch konkrete Maßnahmen realisiert werden, wie dies etwa die Stadt Frankfurt a.M. bereits seit Jahrzehnten bei der Realisierung des Museumsufers am Main vorgemacht hat.
Der Ausschuss möge beschließen:
I. Der Magistrat möge berichten:
1.) Inwiefern begreift die Stadt Wiesbaden bereits heute die Achse vom Kureck im Norden bis zum Kulturzentrum Schlachthof im Süden als „Kulturmeile“? Welche Konzepte oder Rahmenplanungen liegen ggf. bereits vor, die eine Stärkung bzw. Realisierung dieser Kulturmeile vorsehen?
2.) Welche Maßnahmen sieht die Stadt Wiesbaden vor, um das neue Museum Reinhard Ernst in die bereits imaginär bestehende Kulturmeile konzeptionell und tatsächlich einzubeziehen?
3.) Plant die Stadt Wiesbaden, weitere Kulturinstitutionen auf dieser Kulturmeile anzusiedeln? Erwägt die Stadt den Erwerb von weiteren Immobilien und/oder Grundstücken auf dieser Achse, um die Kulturmeile ggf. langfristig erweitern zu können?
II. Der Magistrat wird beauftragt:
1.) Wenn entsprechend I. 1.) bisher kein umfangreiches Konzept zur Entwicklung und Stärkung der Kulturmeile vorliegt, ein solches zeitnah zu entwickeln, das auch Aspekte des Kultur- und Stadtmarketings (Stichwort: Kulturmeile als „Marke“) umfasst und einen Katalog enthält, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig ergriffen werden sollen. Anregungen aus II 2.) sollten in diese Konzeption einbezogen werden.
2.) Die kulturellen Anlieger an der Kulturmeile zu einem „Runden Tisch“ einzuladen, um diese besser miteinander zu vernetzen und mit ihnen Möglichkeiten zu erörtern, wie etwa durch engere Kooperationen die Kulturmeile gestärkt werden könnte. Dieser Runde Tisch sollte bei Bedarf und Interesse der Teilnehmer zu einem regelmäßigen Forum werden.
3.) Unabhängig von II 1.) kurz- und mittelfristige Maßnahmen zu ergreifen, um die „Lücke“ in der Kulturmeile zwischen Hauptbahnhof und Landesmuseum (Friedrich-Ebert-Allee) zu schließen bzw. zu überbrücken oder Ideen vorzulegen, wie diese langfristig geschlossen oder überbrückt werden könnte. Die Stadt soll in diesem Zusammenhang Gespräche mit dem Land Hessen führen und erörtern, inwiefern das Land durch die an der Ebert-Allee gelegenen Ministerien und Ämter einen Beitrag zur Kulturmeile leisten kann

Scroll to Top